Die Konzentration auf Erwünschtes lenken
Durch Clickertraining konzentriert man sich automatisch auf das positive, erwünschte Verhalten. Das ist ein wichtiger Punkt im Hundetraining. Durch die Vorstellung von erwünschten Verhaltensweisen kommt man leichter an sein Ziel. Der mentale Anteil ist nicht zu unterschätzen.
Das Basketball Experiment
In einem Buch las ich ein Beispiel, bei dem eine Gruppe von Basketballspielern einem Test unterzogen wurde. Die gesamte Gruppe musste am ersten Tag Korbwürfe machen und das Resultat wurde notiert. Danach wurde die Gruppe gedrittelt. Die erste Gruppe übte jeden Tag Korbwürfe, die zweite visualisierte jeden Tag Korbwürfe und die dritte sollte möglichst nicht an Basketball denken.
Nach einigen Wochen ließ man wieder alle Korbwürfe machen. Die Gruppe, die jeden Tag geübt hatte, hatte ihr Resultat um 23 % steigern können. Die Gruppe, die nicht an Basketball denken sollte, blieb beim alten Ergebnis. Doch erstaunlich war die Gruppe, die jeden Tag die Korbwürfe lediglich visualisiert hatte, denn sie steigerte ihr Ergebnis um 22%. Daran kann man erkennen, wie wichtig es ist, sich auf das gewünschte Verhalten zu konzentrieren.
My best friend never has to say a word to me, and always knows how to make me feel better.
Kreativität und Fantasie können zur Motivation des Trainings werden.
Die kleinen Lernschritte führen dazu, dass man sich besser in seinen Hund hinein fühlen kann. Es entsteht eine entspannte Lernatmosphäre ohne Druck, die die Bindung zwischen Mensch und Hund festigt.
Verneinungen
Im Übrigen funktioniert auch der Umkehrschluss. Konzentriert man sich auf das ungewollte Verhalten, wird es meist vom Hund häufiger gezeigt. Wir sprechen in diesem Zusammenhang davon, dass die Hunde uns „die Bilder aus dem Kopf lesen“. Auch können sie, übrigens ähnlich wie Menschen, mit Verneinungen nur sehr wenig anfangen. Es ist immer leichter, eine Richtung gezeigt, als einen Weg versperrt zu bekommen.
Schafft man es, unerwünschten Verhaltensweisen eine „Weile aus dem Weg zu gehen“, erledigen sich viele Probleme ganz von alleine. Lässt man z.B. zu Anfang nichts Essbares auf dem Tisch stehen, hat der junge Hund also niemals Erfolg, kann man später die leckersten Dinge auf den Tisch stellen, ohne dass er sie herunterholt. Diese Beobachtung habe ich mit sehr vielen Verhaltensweisen, bis hin zum Jagdverhalten gemacht. Allerdings ändert sich die Situation bereits mit einmaligem Erfolg schlagartig! „Ups-Signale“, um etwas als falsch zu definieren, bergen die Gefahr, etwas zu unterdrücken. was richtig sein könnte. Schließlich gibt es viele richtige Antworten auf eine Frage, und viele Wege können zum gleichen Ziel führen.
Daher benutze ich nur die positive Bestärkung und überlege mir Alternativverhalten für unerwünschte Verhaltensweisen. Beim Konzentrieren auf erwünschte Verhaltensweisen kann der Clicker wahre Wunder bewirken.
Erfolg bei anderen Tierarten
Die amerikanische Tiertrainerin Karen Pryor hat durch ihr Buch „Positiv bestärken. sanft erziehen“ stark zur Verbreitung des Clickers in Deutschland beigetragen. Sie beschreibt unter anderem ihre Tätigkeit als Delphintrainerin. Die Arbeit mit den Meeressäugern wäre ohne die Clickermethode nicht vorstellbar.
Auszug aus dem Buch „Hunde erziehen mit dem Clicker“ von Katja Krauß, KOSMOS Verlag